Florida Ferienhaus

Teil 1 - Der Reisebericht

Schon nach meinem diesjährigen Thailand Urlaub habe ich den Flug nonstop nach Miami gebucht. Lufthansa machte mir ein unmoralisches Angebot, da konnte ich nicht widerstehen. Der Preis direkt von Düsseldorf nach Miami für 490 Euro. Am Vorabend wurden meine beiden Stubentiger bei der besten Katzenpension der Welt abgeliefert und starteten schon einen Tag früher ihren All Inclusive Urlaub. Die Lufthansa startete hingegen erst nächsten Tag um 12:15 Uhr, eine sehr humane Zeit um zum Flughafen zu kommen. Ich versuchte bereits am Vorabend Check In Notausgangsplätze zu ergattern. Leider waren diese von „besonderen Gästen“, wie mir die Bodenpersonalsfrau mitteilte, bereits belegt. Natürlich hat die Lufthansa es auch nicht nötig für bessere Plätze einen kleinen Aufschlag zu verlangen, wie zum Beispiel KLM oder Air Berlin. „Bei uns sind alle Gäste gleich“ … ja ja, oder man ist ein Besonderer, oder bezahlt gleich den Business Tarif.

 

Egal, es waren sowieso nur zweier Plätze an den Fensterreihen, so hatte ich wenigstens einen mir bekannten Menschen neben mir sitzen, bei dem ich wenn ich auf die Toilette muss nicht peinlich berührt sein muss, um ihn zu wecken. Der Check In war ja bereits am Vorabend erledigt worden, so begaben wir uns direkt zum Gate. Vorher muss man natürlich noch durch die Passkontrolle. Diese kam mir schon in Düsseldorf wie die Immigration vor. Die Dame begutachtete sehr genau meinen Pass und tippte ziemlich viel auf Ihrer Tastatur. Immer wieder blickte Sie mich ungewöhnlich an. „Haben Sie Ihren Ausweis schon gefunden?“ war nach ein paar Minuten ihre Frage. Sie hat mich etwas überrumpelt: „Äh, nee … !“ Während ich antwortete fiel mir ein, dass ich vor 2 Jahren meinen Personalausweis als Verloren gemeldet hatte. Dieser war Opfer eines Umzuges. Ich lächelte, als sie mir Gott sei Dank meinen Pass wieder gab „Was bei Ihnen alles im Computer steht, uih, uih…“ sagte ich, während ich zu meinem Gate durch ging.

Zum Glück hat das Lufthansa Terminal noch einen Raucherbereich bei den Gates. Bereich ist etwas übertrieben, eher Be“arm“, denn es ist nur eine etwas vergrößerte Duschkabine, ungefähr so wie die im Trump Taj Mahal in Atlantic City. Egal, vor dem Flug muss die böse Sucht noch gestillt werden. Nach 2 Zigaretten wurde unser Flug schon aufgerufen. Erst die First und Business Class, dann die letzteren Reihen. Komisch, irgendwie schienen alle in den letzten Reihen zu sitzen. Ich habe für die Vorletzte eingecheckt, da ich aber logischerweise nicht früher ankomme, wenn ich wie andere, wie ein Windhund in der Box kurz vorm Start, vorm Gate scharre, bleibe ich meistens sitzen bis alle eingestiegen sind und gehe dann gemütlich über die Gangway. Letztendlich staut es sich sowieso dann eh wieder bei der Flugzeugtür. Endlich durch alle dicken und dünnen Menschen, die versuchen den viel zu großen Cabin Trolley in die oberen Fächer zu verstauen, gequetscht, erreichte ich Reihe 43. Ich saß, jetzt kann es los gehen.

Wir hatten zum Glück In-Seat Entertainment, so vergehen die Flüge immer etwas schneller. Kurz in der Luft und den halben Teil der „Truman Show“ später kam auch schon die nette Dame mit dem Essen. In Reihe 42 wird man nicht mehr nach „Chicken or Pasta?“ gefragt, du musst einfach nehmen was übrig bleibt. In diesem Fall war Kartoffelgratin übrig, das ich eigentlich sowieso nehmen wollte. Es war … OK… jaaaaa, ok. Weiter ging es mit der Truman Show, danach „Bad Teacher“, als nächstes „Der Zoowärter“. Danach kam der zweite Gang. Dieses Mal waren zufällig beide Sorten übrig, hier Chicken mit Pasta (mal was anderes) oder auch auch nur Pasta. Zugegeben, diese war sogar lecker. Nach dem Essen vertrieb ich mir die Zeit mit „Freunde mit Gewissen Vorzügen“, Lufthansa steht wohl auf Timberlake. Leider konnte ich den nicht mehr zu Ende gucken, da wir schon zur Landung ansetzten, und die Lufthansa schon vorher die Kopfhörer einsammelt. Die geben noch Acht auf ihr Eigentum.

Die Landung verlief standardmäßig. Leider saßen wir ganz hinten und ich sah schon schwarz für die Zeitplanung der Immigration. Als ich auf den diversen Laufbändern im Flughafen ein paar Passagiere überholte, war ich beim Betreten der Immigration Halle sehr positiv überrascht. Höchstens 50 Leute vor uns und alle Schalter offen. Wir durften schnurstraks zum „Einheimischen“ Schalter durch. Nur noch zwei allein reisende Damen mittleren Alters standen vor uns. Ich merkte Ihnen etwas Nervösität an. Nach einem kurzen Smalltalk mit uns waren Sie auch schon dran. „In New York hat ja auch alles geklappt!“ Die beiden Damen interessierte dies aber nicht und sie gingen beide hin. 15 Sekunden später kam eine wieder zurück in die Reihe. Ich fragte sie was los sei, und sie fragte zurück, was denn ein „Couple“ ist. Ich erklärte ihr, dass wenn sie und ihre Freundin zufällig ein lesbisches Paar sind, hätte sie ruhig stehen bleiben können. Fand sie nicht lustig, aber bitte, sie wollte die Wahrheit hören.

Endlich war sie an der Reihe, und nach ein paar Übersetzungshilfen von Wörtern wie „time“ „Nachmittag“ und „halb sechs Uhr Abends“ die sie lautstark in die Menge rief war sie auch endlich durch die Immigration. Meine Freundin Elke, die mit dem anderen Flugzeug aus München kommt, hat aufgrund ihrer schlechten Englischkenntnisse immer Angst vor der Immigration. Wenn ich ihr das erzähle, wird sie NIE wieder Angst haben. Endlich ging es weiter, Finger hier, Foto da, Vacation, Cash, usw. Ich war schnell abgefertigt und ging schon mal zum Gepäckband. Die Koffer kamen pünktlich und zügig ging es weiter durch den Zoll. Blauen Zettel abgegeben und schon standen wir in der International Arrival Halle am Miami Flughafen.

Die Landung verlief standardmäßig. Leider saßen wir ganz hinten und ich sah schon schwarz für die Zeitplanung der Immigration. Als ich auf den diversen Laufbändern im Flughafen ein paar Passagiere überholte, war ich beim Betreten der Immigration Halle sehr positiv überrascht. Höchstens 50 Leute vor uns und alle Schalter offen. Wir durften schnurstraks zum „Einheimischen“ Schalter durch. Nur noch zwei allein reisende Damen mittleren Alters standen vor uns. Ich merkte Ihnen etwas Nervösität an. Nach einem kurzen Smalltalk mit uns waren Sie auch schon dran. „In New York hat ja auch alles geklappt!“ Die beiden Damen interessierte dies aber nicht und sie gingen beide hin. 15 Sekunden später kam eine wieder zurück in die Reihe. Ich fragte sie was los sei, und sie fragte zurück, was denn ein „Couple“ ist. Ich erklärte ihr, dass wenn sie und ihre Freundin zufällig ein lesbisches Paar sind, hätte sie ruhig stehen bleiben können. Fand sie nicht lustig, aber bitte, sie wollte die Wahrheit hören.

Endlich war sie an der Reihe, und nach ein paar Übersetzungshilfen von Wörtern wie „time“ „Nachmittag“ und „halb sechs Uhr Abends“ die sie lautstark in die Menge rief war sie auch endlich durch die Immigration. Meine Freundin Elke, die mit dem anderen Flugzeug aus München kommt, hat aufgrund ihrer schlechten Englischkenntnisse immer Angst vor der Immigration. Wenn ich ihr das erzähle, wird sie NIE wieder Angst haben. Endlich ging es weiter, Finger hier, Foto da, Vacation, Cash, usw. Ich war schnell abgefertigt und ging schon mal zum Gepäckband. Die Koffer kamen pünktlich und zügig ging es weiter durch den Zoll. Blauen Zettel abgegeben und schon standen wir in der International Arrival Halle am Miami Flughafen.

„Hier riechts schon nach USA…. “ stellte ich fest. „Wie riecht denn USA..?“… „na, so wie es hier halt riecht..!“ Ob es nun die Klimaanlagenluft ist oder was anderes, ich finde es riecht anders als bei uns. Wir hatten bereits einen Mietwagen über Click & Mix bei Dollar reserviert. Da seit letztem Jahr September der MIA Mover am Leben ist, folgen wir der pinken Linie und den MIA MOVER schildern. Wir überholten ein Paar aus unserem Flugzeug die etwas ratlos da standen und wie ich hörte auch die Car Rental Station suchen. Ich wollte ja nur freundlich sein, als ich meinte: „… uns hinterher … !“ Die glaubten mir das aber nicht und gingen in die andere Richtung. Hallo? Habe ich irgendwas komisches an mir ? Heute schon das zweite Mal, dass mir nicht geglaubt wird. Alles hatte so gut funktioniert, nicht mal 15 Minuten für die Immigration, nicht mal 10 Minuten Warten auf den Koffer, aber was wäre Reisen mit mir ohne Komplikationen? Natürlich, langweilig. So fingen diese am Dollar Schalter an. Mein Drucker war zu Hause schon kaputt, und so konnte ich meinen Voucher nicht ausdrucken. Eigentlich hätte ich mir da schon denken müssen, dass es nur weitere Probleme mit der Karre geben kann. Wir hatten ein Midsize SUV gebucht, mit der Hoffnung wieder den besseren Grand Cherokee zu bekommen. 

Freundlich erklärte ich der kräftigen, afroamerikanischen Dame am Dollarschalter, dass ich noch 4 Freundinnen mit Gepäck mitnehmen muss und ich ein Auto mit großem Kofferraum brauche. Zwinker, zwinker, haben sie denn eine Choiceline?“ „No, we dont have a Choiceline… !“ – „But you do have SUV’s right ? “ – „No, we dont have SUV’s, I get you something, take the… !“ Und da habe ich irgendwas mit „Grandma“ verstanden. Ich habe zwar keine Ahnung von Autos, aber ich wusste, das kann nicht gut sein. „Grandma“ hmmm, nachdem ich auf ihren Bildschirm guckte verstand ich was sie meinte, ein riesiges Stufenheck im Luxury Bereich wollte sie mir zum gleichen Preis andrehen. „No, no, I need a SUV, because of the height..“ – „Sorry, Maam, we dont have SUV’s..“ Irgendwie nahm ich ihr das nicht ab, und erklärte, dass ich fix und fertig war, schwitzte und einfach nur mein Auto selber aussuchen möchte. Nach 10 Minuten und nachdem sie bei ihrem Boss gefragt hatte, gab sie mir endlich das Abholscheinchen, kritzelte etwas mit rotem Edding darauf und entließ mich in die Tiefgarage. Die Dame da unten war meiner Meinung nach viel kooperativer, wollte mir keine Oma-Autos andrehen und schickte mich in die Midsize Linie. 

Leider stand absolut kein „großer Kofferraum“ da. Mist. Ich ging nochmal zum Schalter in der Tiefgarage, meine Überredungskünste verhalfen mir nur zu einem Sunpass, und zur Zuzahlung von $ 30 zzgl. Tax pro Tag für einen Grand Cherokee. Da das Auto sowieso durch 5 Personen geteilt wurde war es nicht so schlimm, aber ärgerlich war es trotzdem. Über „USA-Reisen“ hätte der Cherokee nur 380 Euro gekostet, jetzt kam ich mit Click und Mix auf fast 700 Euro. Man konnte es nicht ändern, und wir fuhren vom Hof, … aus der Tiefgarage, in die Miami Rush Hour. Ich hatte den nächsten Walmart in mein Navigon bzw. Navigon auf meinem iPhone eingegeben und fuhr dann im Schritttempo die Flughafen Interstate bis zur nächsten Ausfahrt. Währenddessen dachte ich darüber nach, ob es nun auch in Florida verboten ist, die Navihalterung an der Windschutzscheibe zu befestigen. Ich beschloss, dass es mir egal war und ließ sie dran, dennoch ziemlich weit unten. Nach 15 Minuten kamen wir beim nächsten Walmart an. Warum? Unsere Mitreisenden kamen versetzt ein paar Stunden später als wir am Miami Airport an, deshalb wollten wir schon mal ein paar „Freshmaker“ besorgen.

Wow, in diesem „Miami“-„Organic“-Walmart gab es sogar „richtiges“ Brot. Dieses wollte ich aber jetzt absolut nicht sehen und verließ die Organic Abteilung in Richtung „Wonderbread, bei dem man die komplette Packung auf 2 cm komprimieren kann“-Regal. Plain Bagels, Wonderbread, Doritos, Jiffs, Megapack 7Up und Pepsi Max und eine kleine Flasche Wasser, falls doch jemand gesund leben möchte. Zurück auf dem Parkplatz sah ich, dass wir direkt neben Hooters geparkt hatten. Dieser platzte aus allen Nähten und bei Dosenpepsi und ein, zwei Zigarettchen verfolgte ich auf dem Parkplatz den Trubel. Erstmal ein bisschen runter kommen. Dann war es auch schon soweit zum Flughafen zurückzufahren. Carina landete um halb sieben mit KLM aus Hannover via Amsterdam. Wir parkten beim Terminal E und ich merkte zu spät, dass sie ja bei H landete. Egal, ein kleiner Fußmarsch tat nach dem langen Flug gut. Falls jemand mal Freunde vom Airport Miami abholen muss, die International Arrivals befinden sich auf Level 3, nicht Level 2 und auch nicht Level 1. Beim Einladen ihres Koffers nahm ich besorgt Maß. Es mussten ja noch zwei weitere Koffer in das Auto passen. Leichte Nervösität machte sich breit, nochmal möchte ich nicht zum Rental Car Center zurückfahren müssen. Ich verdrängte den Gedanken bei einer weiteren Zigarette. Diese hatte ich übrigens bereits am Flughafen gekauft.

Sonst sind wir immer on the road, diesmal wollen wir erleben, wie eine „amerikanische Familie“ zu leben, inkl BBQ, Spülbecken mit Müllzerkleinerei und hauseigenem Swimmingpool. Als Dietmar, die Navistimme, ankündigte „Sie sind auf der Fifssss, Awenuuuueeee, Sixsssssss sechsundertfünfzehn angekommen“ , sahen wir auch schon das hell erleuchtete Haus, unsere Villa Africa für 10 Tage. Wir betraten die Villa, der Schlüssel war zum Glück in einem Schlüsselsafe hinterlegt, und waren nur noch beeindruckt. „Boah, ist das groß“ staunte ich, während ich im offenen Wohnraum mit hohen Decken stand. Esstisch, Theke, Küche, riesige Schlafzimmer, offene Duschen, wow, … soviel hätten wir trotz der tollen Bilder nicht erwartet. Nach einer kurzen Erkundungstour, einigen „AAAAhh!“’s und „oooooh“ und der Zimmeraufteilung fielen alle wie ein Stein ins Bett.

Thanksgiving. Da wir am Tag zuvor erst in den Morgenstunden zu Bett gegangen sind, konnten wir trotz Jetlag länger schlafen. Um 7 Uhr morgens war es dann aber doch soweit, dass ich aufstand um die Villa bei Tageslicht zu betrachten. Im Haus war es noch ganz still. Nichts rührte sich, als ich barfuß durch die große Küche ging. „Komisch…“ dachte ich mir, da sonst Elke immer als erstes wach ist, meistens nämlich schon um 4 Uhr morgens. Egal, morgens brauche ich sowieso immer ein paar Minuten bis Stunden, bevor ich mich richtig wohl in menschlicher Gesellschaft fühle. „Puertoricanion Bread… was ist das denn?“ In Miami wurde ja doch noch etwas anderes als Wonderbread gekauft. Aber erstmal Kaffee machen. Es war gar nicht leicht sich in der fremden Küche zurecht zu finden, aber das kennt wohl jeder, dem schon das „Fühl Dich wie zu Hause in meiner Küche!“ bei Freunden angeboten wurde.

Kühlschrank, Toaster, Mixer, … da, Kaffeesmaschine. Schrank auf, Schrank zu, schnell hatte ich das Fosters Kaffeepulver gefunden. Während mein Morgenkaffee genüsslich durch den Filter floss, beschloss ich das Brot aus Puerto Rico zu essen. Puerto Rico liegt übrigens in der Karibik und ist ein nichtinkorporiertes US-amerikanisches Außengebiet. Genug von meinem Frühstück. Ich hatte die Ferienvilla über die Firma CCVS gebucht. Diese vermittelt Kunden an Ferienhausbesitzer. Die Häuser müssen nicht zwangsläufig US-Amerikanern gehören. Unser Hausherr war zum Beispiel aus Schweden. Wie in seinem Gästebuch zu lesen war, haben Dag Ohrlund inklusive Familie sich den Traum einer Villa in Florida erfüllt. Meistens verbringt er Weihnachten dort. Ich hatte mich vorher schon gefragt, warum ungewöhnlich viele IKEA Produkte im Haus verteilt waren.

Mit den Leistungen der Firma CCVS war ich sehr zufrieden. Der E-Mail Kontakt funktionierte perfekt, meist nach einer Stunde erhielt ich bereits eine Antwort. Je nach Personenanzahl ergibt sich ein neuer Preis für die Ferienvilla, hinzu kommen noch Hausreinigung und Stromkosten. Letztere sollte man nicht unterschätzen, wie wir später noch feststellen sollten. Nachdem ich die Restzahlung getätigt hatte, wurden mir die wichtigsten Informationen zugesandt. Darin war unter anderem auch enthalten, dass zur Hausabnahme eine ortsansässige Maklerin kommen wird. Siegried. Siegried hatte uns freundlicherweise schon einen Obstkorb und Champagner auf der Theke hinterlassen, inklusive Cape Coral Postkarte mit ihrer Nummer und der Bitte um Rückruf. „Hmmm, um 7 Uhr an Thanksgiving anrufen wäre ein bisschen unverschämt.“ dachte ich mir, während ich genüsslich in mein Sandwich aus Puerto Rico biss. Ich beschloss sie um 9 anzurufen, das ist eine humane Zeit.

Schön langsam kamen auch die anderen Teammitglieder aus ihren Betten gekrochen. Froh, über den frischen Kaffee gesellten, sich alle zu mir, um den heutigen Tagesplan zu besprechen. Es war ja Thanksgiving, das wichtigste Fest für amerikanische Familien. Kaum ein Laden hatte heute geöffnet, ausgeschlossen Walmart. Vor der Reise hatten wir eigentlich geplant in die Universal Studios zu fahren, verwarfen jenen aber schnell, da zu diesem Datum die amerikanischen Schulen teilweise fünf Tage Ferien haben. So wurde also kurzerhand beschlossen, dass dieser Tag, ein Entspannungstag, mit abendlichem BBQ, werden sollte. Um 9 Uhr rief ich also Siegried an. Zu meiner Verwunderung sprach sie perfekt deutsch, dem Akzent nach zu urteilen ist ihre Heimat Österreich. Sie teilte mir mit, dass aufgrund von Thanksgiving wir die Hausabnahme bitte auf den nächsten Tag verlegen sollten.

Ich stimmte zu, so konnten wir gleich die Einkäufe für das BBQ erledigen. Auf ging es zum naheliegenden Walmart Supercenter. Bei meinen Road Trips habe ich immer die lecker aussehenden, tiefgekühlten Fertigprodukte betrachtet und mich geärgert, dass ich diese nicht warm machen konnte. In diesem Urlaub war das anders. Wir hatten eine voll ausgestattete Küche. Diese Gegebenheit veränderte das Einkaufsfeeling enorm und man konnte gewisse Dinge einfach gezielter kaufen. Für die Hauptgänge entschieden wir uns für Black Angus Burger Patties, Hot Dog Würstchen und abgelöstes Rippchenfleisch vom Rind. Die Marinade für die Rippchen war schnell von Jack Daniels gefunden. Diese kann man gleich im Zipplock Plastikbeutel kaufen. Tüte auf, Fleisch rein, in den Kühlschrank und kurz vorm Grillen aufmachen. Warum gibt es sowas bei uns nicht? Diese Frage stelle ich mir aber während jeden Urlaubes in den USA. Den weiteren Tag verbrachten wir am Pool.

Es war sehr entspannend nicht gleich den Tag nach der Ankunft volles Programm zu haben, zumal dieser Urlaub aber sowieso floridianisches Chillprogramm werden sollte. Die Atmosphäre an einem Kanal von Cape Coral ist einfach himmlich. Immer wieder tauchten Schildkröten auf und blickten uns neugierig an. Auch diverse Wasservögel, wie den Schlangenhalsvogel, der sich ruhig im Baum die Federn trocknen lies, statteten uns einen Besuch ab. Plötzlich passierte etwas, das mir alle bisherigen Illusionen von Thanksgiving nahm. Schon am Morgen hatten wir unseren Nachbarn von der gegenüberliegenden Kanalseite, sozusagen vom anderen Ufer, beobachtet. An seinem Bootsanlegersteg brachte er einen großen silbernen Topf. Übergroß um genau zu sein. „Was macht er damit?“ fragten wir uns. Ich hatte so einen Topf schon vorher im Walmart gesehen und wusste was es war: „Das ist eine überdimensionale Fritteuse, um den Truthahn zu frittieren!“ – „Neiiiiiiin, die machen den doch im Ofen!“ Doch ich behielt Recht, unser Nachbar steckte den kompletten Riesenvogel in die Cyberfritteuse und kam alle 15 Minuten aus dem Haus um den Reifegrad zu begutachten. Als der Kentucky Fried Chicken Geruch unseren Poolbereich erreichte, holte er den Truthahn schön gebräunt heraus.

Soviel zu den ganzen klischeehaften Fernsehserien, bei denen Jennifer Aniston schon morgens um sieben den Truthahn stopft. Wir stellten fest, dass der Pool für die aktuelle Außentemperatur von ca 26° C ziemlich kalt war. Es stand doch etwas von einer Poolheizung in der Beschreibung. „Die Suche nach der Poolheizung hatte begonnen“ Wie auf einer Schnitzeljagt liefen wir alle wie aufgescheuchte Hühner durch die Anlage, mit der Aussicht, endlich in einem warmen Pool zu plantschen. Gesucht, gefunden, kaputt. „Service…, was heißt hier Service!“ Das Lämpchen auf dem riesen Generator blinkten rot. Auch wahlloses Drücken brachte den Rotor nicht in Gang. „Mist…!“ Dennoch ließen wir uns den Spaß nicht nehmen, und ein paar von uns, inklusive mir sprangen wagemutig in das eiskalte Wasser. Abends deckten alle den Tisch auf der Terrasse ein und beleuchteten den Poolbereich mit dem vorhandenen Material hell, so sehr, dass wir an einem Kontest für die beste Kitschbeleuchtung teilnehmen hätten können. Der vorhandene Gasgrill war schnell angeschmissen und heiß. Schon brutzelten die ersten Burger und Würstchen darauf. Genüsslich aßen wir zu abend und fielen nach dem Aufräumen auch direkt ins Bett. Ich glaube es war halb 10.

Black Friday – So nennt sich der Freitag nach Thanksgiving. Da der Großteil der Amerikaner ein verlängertes Wochenende hat, reduzieren die Geschäfte für diesen Tag, bzw. das ganze Wochenende radikal die Preise. Natürlich wird dieser Tag gerne schon für das erste Christmas Shopping genutzt. Der Ursprung des Namens ist nicht sicher, es gibt aber ein paar Theorien darüber, wie mir eine Kassiererin erzählte. Die zweite Nacht in der Villa Africa war wie die Erste sehr geruhsam. Ich wachte um 7 Uhr auf und der gleiche Prozess wie am Tag zuvor begann. Kaffee, Toast, Bagels. Als Überraschung überlegte ich mir für alle Frühstück zu machen. Gesagt getan, und schon hatte ich alles auf den gläsernen Esstisch trapiert. „Wenn das keine Flecken auf dem Glas gibt!“ sagte ich vor mich hin, als ich versuchte alle „Kleckereien“ auf einem Tablett zu platzieren. Langsam und nach und nach kamen alle aus ihren Zimmern und gesellten sich zu mir zum Frühstück. Wie sehr ich doch in Deutschland die Creme Cheese Bagels vermisse. Zudem hatte ich mich schon in den vorhandenen Toaster verliebt, bei dem man durch die großen Schlitze auch Bagels toasten kann. Wir sind Mädels, natürlich wollen wir uns den Black Friday Shopping Tag nicht entgehen lassen.

Da es in den Outlets im Allgemeinen immer günstiger ist, beschlossen wir daher die Edison Mall unsicher zu machen. Vorher hatten wir aber noch einen Termin. Nämlich mit Siegried. Ich hatte mich mal wieder durchgerungen sie um neun anzurufen. Sie bestätigte mir am Telefon, dass sie gleich da sein würde. Nach einer Stunde saßen wir schon alle in den Startlöchern zum Blackout Friday shoppen, aber Siegried war nicht da. „Vergiss nicht zu sagen, dass der Pool eiskalt ist!“ – „Ja! Dazu muss sie erstmal kommen.“ Um elf Uhr beschloss ich sie nochmal anzurufen und endlich machte sie sich auf den Weg. 20 Minuten später kam die gebürtige Österreicherin auch. Ich hatte bereits den Strom abgelesen und wir erledigten die formellen Unterschriften. Sie war sehr freundlich und erklärte mir alles rund um Cape Coral, was natürlich nicht sehr viel ist. Trotzdem sollte man natürlich immer auf Ratschläge der Einheimischen eingehen. Ich zeigte ihr noch kurz die defekte Poolheizung und sie sagte uns zu, gleich jemanden zu verständigen. Wir mussten dafür auch nicht warten. 

So, endlich konnte es Richtung Fort Myers Innenstadt losgehen. Auf der Caloosahatchee Brücke hat mein einen super schönen Blick auf den Fluss und die Buchten. Die Fahrt zur Edison Mall war nicht lange und schon bogen wir auf den Parkplatz ein. Das Shoppingerlebnis hatte begonnen. Wir verbrachten 4,5 Stunden im Einkaufszentrum und schlugen richtig zu. American Eagle hatte alles um 45 % reduziert, ebenfalls gab ein Optiker auf Ray Ban Brillen 50 % Rabatt. Zur Halbzeit genehmigten wir uns ein kleines Mittagessen bei Sbarro um gleich wieder weiter zu bummeln. Am späten Nachmittag verließen wir die Mall und entschieden spontan den diesen auf Sanibel Island ausklingen zu lassen.

Sanibel Island hat mit ihrer bestimmten geografischen Lage und Form die Eigenheit, dass der Golf von Mexiko jede Menge Muscheln an den Strand spült. Der Strand besteht nahezu aus fast Muscheln. Da die Natur hier geschützt ist, sieht der Strand auch nicht aus, wie ein typischer Massentourismus-Beach. Obwohl er von vielen Menschen besucht wird, hat er meiner Meinung nach seinen natürlichen Charme behalten. Wir parkten auf dem zum Strand zugehörigen Parkplatz. Die Stunde kostet hier zwei Dollar. Es dämmerte schon und war auch sehr windig. Wir zogen uns Jacken an und gingen gemütlich den Strandabschnitt am Fischerpier hinab. Es war nicht voll, hin und wieder kreuzten uns ein paar Leute. Ein paar Waveboarder zeigten ihre Kunststücke. Es lag eine beruhigende Atmosphäre in der Luft. Kleine Möwen liefen am Strand herum und beobachteten uns beim Muschelnsuchen.

Wir blieben bis es dunkel war. Die Seeluft hat uns hungrig gemacht und wir beschlossen bei Applebees in Cape Coral zu essen. Dies ist eins unserer Lieblingsrestaurants und wir hatten uns schon in Deutschland auf die Nachos gefreut. Leider konnten wir diese nicht auf der Speisekarte finden. Wir entschlossen uns dann einfach unsere zweitliebste Vorspeise zu essen. Spinach and Artichoke. Als Hauptspeise gab es einmal die Three Cheese Chicken Penne, den Cowboy Burger, einmal Sirloin mit Garlic Mashed Potatoes und ich genehmigte mir das Ultimate Trio mit Boneless Wings, Wonton Tacos und Cheesburger Sliders. Alles war vorzüglich, die Atmosphäre war aber leider nicht so schön als bei den anderen Applesbees. 

Das Restaurant war eher lieblos eingerichtet. Beim Bezahlen ist mir ein Fehler unterlaufen. Wir haben alle unser Geld in die Mitte geworfen und ich hatte vergessen mir $ 10 als Wechselgeld rauszunehmen. Die Kellnerin war anscheinend so erfreut, dass sie uns danach nochmal sehr freundlich verabschiedete. Klar, würde ich auch bei fast 30 % Trinkgeld. Wie ärgerlich, aber sie war ja zum Glück nett. Vollgestopft quetschten wir uns in den zum Glück „Grand“ Cherokee und fuhren zurück in unsere Villa Africa. Hier ließen wir den Tag noch bei ein, zwei Bierchen und Smirnoff ausklingen. Morgen steht eine Everglades Tour auf dem Programm.

Nachdem wir an den ersten drei Tagen unseren Urlaub mit Essen, Shoppen und Schwimmen verbracht hatten, wollten wir natürlich auch mal was unternehmen. Elke und ich hatten ein Jahr zuvor bereits eine Everglades Tour gemacht. Wir waren von dieser sehr begeistert und buchten deshalb am gleichen Ort nochmal eine Airboatfahrt auf dem Lake Trafford. Ich hatte bereits am Tag vorher den Veranstalter kontaktiert und die Fahrt für 15 Uhr gebucht. Gefrühstückt wurde zum ersten Mal auswärts, beim nahe gelegenen Bob Evans. Da wir noch Zeit hatten, beschlossen wir den Corkscrew Swamp zu besuchen und den Natural Walk zu machen. Leider war ziemlich viel Verkehr und wir kamen erst um halb zwei an. So hatten wir nur eine Stunde Zeit für den Spaziergang durch den größten Zypressenwald der Everglades.

Der Loop dauert, wenn man ihn gemütlich geht, ca. zwei Stunden. Wir beschlossen deshalb die Abkürzung zu nehmen um ohne Zeitdruck die Natur zu erleben. Es waren nicht sehr viele Besucher da, so konnte man die Stille der Sümpfe in vollen Zügen genießen. Die Mitarbeiter, die hier zum Großteil freiwillig arbeiten, waren alle sehr freundlich und erklärten uns schon am Eingang, wo man am Meisten sehen kann. Zum Beispiel waren am Nordteil des Parks Babyaligatoren mit der Mutter im See. Der Pfad aus Holz ist sehr gut in Stand und am Rand sind immer wieder Tafeln mit Beschreibungen der verschiedenen Bäume und Tierarten.Am Nordteil angekommen hielten wir Ausschau nach den Aligatoren. In der Tat sahen wir sofort einen kleinen Babyaligator. Die Ranger hatten Fernrohre aufgestellt, die man kostenlos benutzen durfte.

Durch diese konnte man die Tierwelt noch besser beobachten. Nach einer kleinen Zoom-Suche entdeckte ich auch die Mutter mit zwei kleinen Aligatoren. Es ist echt fantastisch diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben. Im Allgemeinen ist dieser Corkscrew Swamp sehr zu empfehlen. Besonders wenn der Weg so leer ist, wie er bei uns war. Nachdem wir den kleinen Loop gemütlich in einer Stunde hinter uns gelassen haben ging es weiter zum Lake Trafford. Dieser liegt im Ort Immokalee ca. 45 Meilen entfernt von Fort Myers. Captain Bob bietet hier eine Airboat Tour an. Wenn ich von meinem letzten Urlaub nicht gewusst hätte, dass diese Tour viel zu bieten hat, würde ich niemals auf die Idee kommen da eine Airboat Tour zu machen. Es ist also ein richtiger Geheimtipp.

Von außen sieht die „Station“ aus wie eine heruntergekommene Tankstelle, bei der Crocodile Dundee als Kassierer arbeitet. Die Tankstelle ist aber ein Anglershop und der Kassierer sieht auch nicht aus wie Paul Hogan, sondern ist ca. 200 kg schwer und ähnelt eher einem Weihnachtsmann im Hillbillie Outfit. Wenn man versucht ihn zu verstehen muss man sehr gut Englisch können. Die einstündige Fahrt kostet $ 35. Wir hatten vorher aber aus einem Touristenmagazin für Florida einen Coupon ausgeschnitten und konnten so $ 5 sparen. Es kam gerade eine Truppe mit dem Boot zurück und wir konnten nach dem Bezahlen sofort zum Bootsanleger gehen. Vorbei an Käfigen mit Schlangen, Echsen, Spinnen und sonstigem interessanten Getier. Der Fahrer sah auf jeden Fall vertrauenswürdiger aus als der Hillbillie Weihnachtsmann.

Wir hatten das Boot fast für uns, nur ein Vater mit zwei Kindern gesellte sich noch dazu. Ein Vorteil individuell anzureisen. Das Airboat startete und wir durchquerten das hohe Sumpfgras. Auch wenn man nicht viele Tiere sehen würde, ist Airboatfahren ein richtig tolles Erlebnis. Zum Einen hat es damit zu tun, dass man zwischen Wasseroberfläche und Sitzplatz höchstens 50 Zentimeter hat, zum Anderen die Faszination über jedliches Gestrüp fahren zu können. Die Fahrer passen aber auf, und benutzen immer nur abgesteckte „Wasserstraßen“ um die Natur nicht zu beschädigen. Im Nationalpark sind übrigens Airboats komplett verboten. Dies ist logisch, denn die Biotope werden leider dennoch geschädigt und die Tierwelt gestört. Ich rutschte etwas ungeduldig auf meinem Sitz hin und her, hatte ich ja letztes Jahr bereits nach 2 Minuten die ersten „Gator“ erspähen können. Doch da, da schwamm einer. Langsam fuhren wir das bewachsene Ufer entlang.

Unser Fahrer wusste bereits die „guten“ Plätze. Nicht die Aligatoren faszinieren mich sehr, auch die unterschiedlichsten Wasservögel sind beeindruckend. So viele Arten sieht man selten auf einem Platz. Nach einer Stunde endete die Tour. Wir sahen zwar nicht so viele Aligatoren wie beim letzten Mal, aber wir waren zufrieden. Die beiden, für die die Fahrt neu war und deshalb noch unvoreingenommen waren, zeigten sich überaus beeindruckt. Wir machten noch auf dem Gelände eine kleine Pause und fuhren dann zurück Richtung Fort Myers. Dort angekommen ließen wir den Nachmittag bei Dunkin Donut auf dem Parkplatz ausklingen.

Parkplatzparty mit leckerem Iced Coffee und Boston Creme Donuts. Danach machten wir noch eine kleine Poolsession, in dem immer noch kalten Pool. Ich musste wohl Siegried nochmal anklingeln. Das Restaurant zum Abendessen war schnell gefunden. Ruby Tuesdays. Es war zwar nicht dienstags, aber wir gehen ja auch nicht immer nur freitags zu T.G.I. (welche Wortspiel). Schnell gefunden war jetzt etwas zu früh gesagt, wir verfuhren uns nämlich auf dem Publix Parkplatz, bis wir das dort befindliche Ruby’s gefunden hatten. Auf der Speisekarte standen heute für uns: Shrimp Fondue als Vorspeise. Weiter ging es mit Grilled Chicken Salad, Boston Blue Burger, Ruby Chicken Minis und Sirloin mit Fritten. Verdaut wurde alles noch gemütlich in der Villa am Pool. Der nächste Tag sollte nochmal dem Shoppinwahn zum Opfer. Das Black Friday Wochenende sollte bestens ausgenutzt werden. Wir verbrachten den Vormittag gemütlich im Haus und im Pool und machten uns gegen Mittag auf den Weg nach Estero in die Miromar Outlets. Viel gibt es zu diesem Tag eigentlich nicht zu sagen. 

Es lohnt sich auf jeden Fall, wenn man an diesem Wochenende in den USA ist, diese Tage für das Einkaufen zu nutzen. Die Outletpreise sind nochmal teilweise bis zu 50 % reduziert. Es fühlte sich an wie im Schlaraffenland. Zum Beispiel kaufte ich ein Geschenkpaket von Yves Saint Laurent für nicht mal 60 Euro. Die zwei Parfüms einzeln in Deutschland gekauft mit gleichem Inhalt kosten über 140 Euro. Auch Tommy hatte nochmal den Outletpreis um 50 % reduziert, ebenso zog Polo mit 40 % mit. Converse hatte wieder Buy 2, get 1 for the half, und so musste ich mir natürlich neue Chucks kaufen. Die Miromar Outlets liegen im Ort Estero, ca. eine halbe Stunde bis 40 Minuten von Fort Myers entfernt. Ich hatte anfangs überlegt in die die Premium Outlets in Orlando zu gehen, was aber vollkommen unnötig ist. Das Outlet ist ebenfalls offen und hat die komplette Palette zu bieten wie die Premium Outlets. Erst gegen Abend traten wir die Heimreise an. Wir mussten früh ins Bett, nächsten Tag war mein Geburtstag die Fahrt nach Orlando, deshalb mussten wir um halb 6 Uhr aufstehen. Ob wir das wohl schaffen ?

Es war schon immer ein Wunsch meinen Geburtstag in den Staaten und im Warmen zu verbringen. Ich war ein geplagtes Kind, während die meisten meiner Freunde ihre Geburtstagsparty draußen feierten, musste ich jedes Jahr bei Schmuddelwetter im Wohnzimmer feiern. Es dauerte zwar 29 Jahre bis ich das ändern konnte, aber dieses Jahr war es endlich soweit. Um halb 6 klingelte mein Wecker. Ich selbst hatte die Abfahrtszeit auf 6 Uhr gelegt. Welch unhumane Zeit um einen Geburtstag zu beginnen. Komischerweise hörte ich schon die anderen vor meiner Tür. Verschlafen wagte ich einen Blick zum Türspalt hinaus, da begann schon der Chor. „Ach wie lieb… ein Geburtstagsständchen!“ Meine Freunde hatten bereits meine Geschenke und einen riesigen Geburtstagskuchen im America-Style auf der Theke trapiert.

Alle trugen Hütchen mit den Sesamstraßenfiguren und Luftballons flogen im Raum umher. Dass diese mit „Your 1st Birthday“ bedruckt waren habe ich übrigens erst später entdeckt. War ein kleines Versehen. Nach dem Motto „Ein Stück in Ehren… “ ließ ich mir vor der Abfahrt noch den Kuchen schmecken. „So, zehn nach sechs, wir müssen jetzt aber wirklich …. “ Die Mädels überreichten mir meinen „Birthday Girl“ Anstecker, den ich den ganzen Tag tragen musste. Ich bekam einen Black & Decker Toaster, einen Steak & Shake Gutschein und tolles Parfüm. Danke nochmal an alle, ihr seid toll! Die Strecke nach Orlando zog sich wie Kaugummi. Wir nahmen zwar die Interstate, aber der Kilometer- Meilenanzeiger auf meinem Navi wollte so absolut nicht weniger werden. Wir hatten uns vorgenommen bei Denny’s zu frühstücken. Als der erste nach ca. 100 km kam hatte aber keiner so richtig Hunger und wir beschlossen den nächsten zu nehmen.

Nach einer Stunde knurrte schon jedem der Magen. „Da, da, …. ooooh, vorbei!“ Wir passierten aus Versehen den nächsten Dennys. Es wollte und wollte keiner mehr kommen. Wir hätten uns auch mit anderen Frühstückrestaurants zufrieden gegeben, aber es war nichts in Sicht. Zumindest nicht an der Autobahn. Das Frühstücksproblem war aber unser Geringstes. Wir haben die Tickets für die Universal Studios online gekauft, aber Elkes E-Mail mit ihrem Ticket wollte nicht ankommen. Wir hatten noch die Hoffnung, dass es über Nacht ankommen würde. Fehlanzeige. Es war weder im Spamfilter noch sonst wo, es war unauffindbar. So hofften wir nun mit der Bestätigungsnummer ohne Probleme in die Universal Studios zu kommen. Hiiiiiiier! Dennys!“ ich hatte vor lauter Ungeduld im Navi den nächsten Dennys eingegeben.

In 6 km kam endlich einer. Wir waren ziemlich spät dran, ein kleiner Stau hatte uns 45 Minuten unseres Zeitplans gekostet. Jetzt war es auch schon egal. Wir frühstückten gemütlich in einem kleinen Vorort von Orlando und kamen zum Entschluss, dass wir Bob Evans besser fanden. Schon komisch, an der Westküste lass ich nichts über Dennys kommen, aber Bob Evans war wirklich besser. Dies kann man aber auch nicht pauschalisieren, denn es schmeckt ja sogar innerhalb der Restaurantketten unterschiedlich. So genug von Frühstück geschwafelt. Kurz, es war lecker. Jess fand die Pancakes allerdings etwas zu nussig. Orlando sahen wir nur vom Interstate aus. Wir nahmen die Abfahrt der Universal Studios und bogen nach wenigen Minuten in die Einfahrt ein.

Wie auch schon letztes Mal entschieden wir uns für Prefered Parking. Man bekommt ein grünes Band hinter den Scheibenwischer, muss die Warnblinkanlage einschalten und darf einen anderen Weg in das Parkhaus fahren. Man parkt dann praktisch gleich hinter den Behindertenparkplätzen. Über die Rolltreppen ging es dann hinab zum City Walk. Ich war jetzt das vierte Mal in den Universal Studios aber ich finde es jedes Mal wieder toll. Kaum habe ich den City Walk betreten fühle ich mich wie als kleines Kind auf der Kirmes. Besonders heute war es besonders toll, da ich ja auch noch Geburtstag hatte. Wir beschlossen erst die Island of Adventures zu besuchen, da wir diese ein Jahr zuvor nicht mehr geschafft hatten.

Am Eingang angekommen versuchten wir erst unser Glück an den Ticketautomaten mit der Reservierungsnummer von Elke, aber leider hatten wir kein Glück. So stellten wir uns doch am Ticketschalter an. Eine nette Dame daneben war sehr aufmerksam, als sie einen Ausdruck in unseren Händen sah. „Do you have an e-ticket?“ – „Yes, but we just got the confirmation!“ Schon winkte sie uns an der Schlange und dummen Gesichtern vorbei. Sie tippte die Nummer in den Laptop, ein kurzer Blick auf Elkes Führerschein und schon druckte sie das Ticket aus. Kaum hatten die Mitarbeiter meinen „Birthday Girl“ Pin entdeckt, zogen diese mich auch schon zum Information Schalter und überreichten mir den offiziellen „Universal Studios Birthday Button“ mit meinem Namen. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen. Als erstes ging es auf die HULK Bahn, unserer Liebling.

Mein Herz machte Sprünge als wir fast bis zum Einstieg durchgehen konnten. Der Park war fast leer. Nach 5 Minuten waren wir auch schon dran. Auf dem Weg zur nächsten Bahn sangen immer wieder Mitarbeiter Geburtstagsständchen und Captain America persönlich gratulierte mir. Spiderman ist eine 3D Bahn durch die man fährt, fand ich super klasse. Es war heiterer Sonnenschein, daher trauten wir uns auf die Popeye & Bluto’s Bilge-Rat Barges® Wildwasserbahn. Rafting. Ich hatte schlechte Erfahrungen schon vor zwei Jahren im Seaworld gemacht. Die Bahn ist echt klasse, aber es wird nicht mit Wasser gespart. Nach 30 Sekunden war ein Junge der mir gegenüber saß komplett durchtränkt. Ich betete, dass ich einigermaßen trocken aus der Bahn käme. Es wurde nicht erhört, in der nächsten Sekunde machte es Platsch und ich war von oben bis unten nass. Ebenso blieben die anderen Mädels nicht verschont. Unsere Sneakers quietschten beim Verlassen der Bahn.

Ich sah Kinder, die wie vor einem Popstar stehend ausrasteten. Wir interessieren uns nicht so für Potter, vielmehr aber für die neue Drachenachterbahn. Zu vergleichen mit der Black Mamba im Phantasialand, nur 4 x so groß. Wir fuhren einmal mit dem Roten, danach gleich mit dem blauen Drachen, es war keine Wartezeit. So könnte es immer sein. Poseidon’s Fury® kann man sich getrost sparen, besonders wenn man nass ist. Nach gefühlten 20 Minuten Gelaber kommt endlich die Special Effect Feuer Show mit Wasser. Ich war so froh als das Feuer kam, durchnässt und Klimaanlagen passen nicht zusammen. Poseidons Rache war auch nach dem Verlassen der Show zu spüren. Es zogen plötzlich Wolken auf und es begann zu regnen. Es kühlte ab, wir waren immer noch nass. Nicht schön. Bei einem Mittagessen in der Confisco Grille & Backwater Bar überdachten wir den Tag. Der Blick nach draußen versprach nichts Gutes, es regnete was das Zeug hielt.

„Wären wir bloß nicht zu Poseidon gegangen!“ Wir schoben den Wetterumschwung ganz klar auf diesen blöden Kerl. Eins war klar. Wir mussten aus den nassen Sachen raus. Bis auf Carina hatten alle Wechselklamotten dabei, zwar in kurzer Ausführung, aber besser als nichts. Ohne Rücksicht auf zeitliche Verluste, aber natürlich erst nach meinem kostenlosen Birthday Cookie und Birthday Coffee, gingen wir schnell zum Parkhaus zurück. Schon hier haben sich die $ 25 für das Prefered Parking ausbezahlt. Nackte Mädels im Cherokee, nein, kein billiger Streifen, es war real. Wir mussten uns komplett umziehen. Als neue Unterwäsche dienten die Badeklamotten die noch im Kofferraum lagen. „Hach, ich bin ein neuer Mensch!“ Frisch und trocken ging es über den City Walk zurück, diesmal aber zu den Universal Studios.

Es regnete und regnete und wir spezialisierten uns die letzten 2 Stunden auf The Revenge of the Mummy® und den Simpsons Ride. Es wurde schnell dunkel und trotz Regen war die Weihnachtsdekoration köstlich anzusehen. Carina fragte ob wir denn dann nach Hause fahren würden. Ich entgegnete, dass wir noch ins Hard Rock Cafe wollten und noch ein bisschen am City Walk bummeln. Um 18 Uhr schloss der Park und wir gingen gesammelt durch die Drehkreuze. Ich bog rechts ab Richtung Hard Rock Cafe, die anderen folgten, bis auf Carina. „Wo ist Carina?“ Wir sahen uns um. Sie war von einer Sekunde auf die andere spurlos verschwunden. Ich ging über die Brücke Richtung City Walk. Keine Carina.

Auch im Hard Rock Cafe war sie nicht. Nein! Es half alles nichts, wir gingen kurz in den Hard Rock Shop, aus dem Abendessen. en wird leider nichts, danach kaufte ich mir am City Walk noch ein Bubba Gump T-Shirt, auf das übrigens alle neidisch sind. Nach einem kurzen Stop bei Billabong gingen wir zum Parkhaus. Carina wartete bereits am Auto. Gott sei Dank. Der Weg nach Hause war anstrengend nach so einem Tag. Ich legte nur eine kleine Rauch- und Tankpause ein und fuhr ohne Essen nach Hause. Wir waren alle zu müde. Ohne Komplikationen kamen wir gegen Mitternacht in Cape Coral an und fielen geschafft ins Bett. Was für ein geiler Geburtstag.

Es ist ja schon Dienstag. Der Urlaub vergeht wie im Fluge. Während wir gestern in den Universal Studios waren, hatte mir der Pool-Man auch ein Geschenk vorbei gebracht, nämlich eine funktionierende Poolheizung. Endlich! Wir starteten das Monster-Teil. Bei dem Tempo konnten wir frühestens am Donnerstagmorgen mit warmem Wasser rechnen. Es hatte auch vom Wetter her ziemlich abgekühlt, aber der Wetterbericht versprach noch Sonne am heutigen Tage. Wir beschlossen erst bei Bob Evans zu frühstücken und dann dem Fort Myers Beach einen Besuch abzustatten.

Da wir Urlaub hatten schafften wir es erst gegen Mittag zum Strand. Die Brücke von Fort Myers zu Fort Myers Beach ist atemberaubend. Im Allgemeinen finde ich die Brücken die sich über die Inseln zum Festland, oder von Insel zu Insel ziehen faszinierend. Es wird immer die 7 Meilen Brücke genannt, aber die anderen “hundert” sind auch beeindruckend. In Fort Myers Beach angekommen parkten wir direkt am Pier und trauten unseren Augen nicht. Man konnte nicht zum Strand gehen, denn es war eine riesige Baustelle da. Urlaubsfeeling versprühte der von den Baumaschinen platt gefahrene Sandstrand nicht gerade. Wir umgingen galant die Baustelle und wanderten etwas die Küste hoch. Freie Fleckchen waren genügend zu finden, denn der Strand war bis auf ein paar Menschen leer. Der Wind wehte unangenehm, aber die Sonne ließ sich fast durchgehend blicken.

Carina ist ein Strandmensch und hatte sich schon den ganzen Urlaub gefreut im Meer baden zu gehen. Kurzerhand war sie auch schon drin. Da sie sich seit Tagen weigerte den Hauspool zu betreten, in dem ich ja schon längst gebadet hatte, überwand ich mich auch in die Fluten zu stürzen. Ich kam bis zum Bauchnabel und verließ das Wasser wieder. Kaaaalt und windig, nein das ist nichts für mich. Kurz dachte ich an meinen diesjährigen Koh Samui Urlaub und den 28 Grad warmen Golf von Thailand. Ich legte mich wieder auf mein Handtuch und guckte Elke und Carina zu, die wirklich ihren Spaß mit den meterhohen Wellen hatten. Toll, jetzt war ich nass. Der Wind wehte den feinen Sand überall hin und nach 5 Minuten war ich von oben bis unten paniert.

Wenn ich paniert bin und nicht trocken werde, ist der Zeitpunkt gekommen um aufzubrechen. Ich versuchte vergebens im Wind die nächsten 30 Minuten meine Hose zu trocknen, bis die anderen dann auch keine Lust mehr hatten. Gott sei Dank diente die riesige Dairy Queen Toilette als große Umkleide. Die Seeluft macht hungrig. Da ich unbedingt zu Steak n Shake wollte suchten wir uns den nächsten raus, fuhren wieder über die tolle Brücke in die Stadt und saßen auch schon ausgehungert an den Tischen. Als Vorspeise und zum Hauptgericht gab es natürlich erstmal die super leckeren Shakes. Ich und auch die anderen lieben Steak n Shake. Am liebsten mag ich den Frisco Melt, aber auch die Steakburger sind der Hammer. Carina bestellte wieder irgendwas mit “Schicken”, wie immer. Seit ich beim ersten BBQ ihren Burger recht englisch zubereitet hatte, ist ihr der Appetit auf Rind vergangen. Ich fand den Burger lecker, aber zugegeben, der Grill war wirklich nicht heiß genug. Beim zweiten Mal sollte es besser werden. Zurück jetzt aber zum Geschehen bei Steak and Shake. Elke und ich hatten immer noch Hunger, und genehmten uns noch einen Nachtisch, nehmlich einen Chilli Coney. Ein HotDog Bun mit einem HotDog Würstchen, darüber Chilli und darüber 1 kg Cheddar Käse. Sehr kalorienarm natürlich. Aber der passte noch rein. 

Wir beschlossen, dass wir jetzt unbedingt Sport machen mussten und entschieden uns für das Castle Golf, bei dem wir vorher vorbei gefahren sind. Gesagt getan. In ein paar Minuten waren wir auch schon beim Eingang. Es war schon ziemlich kalt und es hatte nicht jeder eine Jacke dabei. Egal, Zähne zusammen beißen, jetzt wird Mini Golf gespielt. Die Preise fand ich schon etwas überzogen, ein Spiel kostete nämlich $ 13. Ich habe mich geärgert, hatte ich doch noch einen Coupon zu Hause. Egal. Die Coneys mussten abtrainiert werden und schon ging das Spiel los. Wir hatten echt Spaß und stellten uns auch ganz gut an. Bis auf Elke, die am 5. Loch ihren Ball im Aligator Teich versenkte. Der Ball schwamm munter weitab des Ufers und wir mussten einen neuen kaufen. Gemein, aber gute Geschäftsidee. Das Castle Golf ist bis auf den Preis sehr zu empfehlen wenn jemand auf Mini Golf steht und gerade in der Gegend ist. Wir spielten bis es dunkel war, da ist der Platz auch sehr schön beleuchtet. Es waren noch zwei Gruppen da, unter anderem, wie sollte es anders sein, Deutsche. Die waren aber ausnahmsweise mal nett und fotografierten uns sogar. Danach fuhren wir zurück in die Villa Africa und setzten uns noch auf die Terrasse. Wir hatten ein neues Spiel für uns entdeckt. Nämlich selbst gebasteltes Activity. Wir spielten bis in die Morgenstunden. Ach ja, der Begriff Tschernobyl ist doch mit Pantomime machbar! Fazit zu Tag 7: Ein gelungener Tag

Die beiden Tage fasse ich jetzt einmal galant zusammen. Ich habe jetzt ein paar Wochen darüber gegrübelt was es von den beiden Tagen zu erzählen gibt. Eigentlich hatten wir geplant nochmal nach Orlando zu fahren, um Sea World zu besuchen. Da leider alle etwas wehmütig waren und auch abgeschreckt von der letzten “längeren” Fahrt in die Studios, beschlossen wir die letzten beiden Tage in Ruhe zu genießen. Wir frühstückten bei Bob Evans und auch den Rest der noch im Kühlschrank lag. Plantschten gemütlich im endlich beheizten Pool und spielten abends Activity bis in die Puppen. Das war unser neu entdecktes Spiel. Wir besuchten auch nochmal die Tanger Outlets. Ich muss aber sagen, dass sich diese nicht gerade lohnen. Ein bisschen bei Hilfiger die 40 % noch mit genommen, und die 2 for 1 Crocs gekauft. Mehr aber auch nicht. Elke freute sich schon auf den neunten Tag, weil sie da endlich die Mülltonne raustellen durfte. Sie wartete so lange bis die Müllabfuhr kam, weil sie zugucken wollte, wie das funktioniert. Das Trennprinzip in amerikanischen Haushalten hab ich immer noch nicht kapiert. Es gibt 3 Mülltonnen. Eine Normale und eine wo die ganzen Verpackungen reinkommen. Die gelbe Tonne, mag einer sagen. Nein, es kommt da nämlich nicht nur Plastik rein, sondern auch Papier und Glas. Wie die das recyclen versteh ich als Deutsche definitiv nicht. Aber na ja. Elke hat zwar zugeguckt, versteht es aber auch nicht, da sie glaub ich nur den Müllmännern gewunken hat.

Am letzten Tag beschlossen wir eine große Abschiedsfeier zu schmeißen und nochmal unseren BBQ Gasgrill anzuwerfen. Wir suchten noch einmal das Walmart Supercenter auf. Dort konnten auch alle noch die letzten BH’s und Schlafanzughosen und sonstiges “billiges Zeug” kaufen. Ein bisschen CSI Feeling bekamen wir dann doch noch, als ein Mann von der Security angehalten wurde. Dieser hatte etwas zu verbergen und versuchte zu flüchten. Fünf Walmart Mitarbeiter stürzten sich auf ihn und warfen ihn zu Boden. Wir konnten gar nicht so schnell gucken, da waren auch schon die Cops da. Mit Blaulicht die Wagen vorm Walmart quer geparkt, und schon wurde der Übeltäter abgeführt. Das war aber die einzige Action die wir noch hatten. Der Grill wurde angeworfen. Die Poolparty konnte beginnen. Burger und Hot Dogs standen auf der Speisekarte. Wir feierten bis um 3 Uhr morgens. Zwei gelungene letzte Tage. Ja, auch der schönste Urlaub geht zu Ende, so auch unser Experiment Africa. Wir verabredeten uns alle für 6 Uhr morgens. Wir hatten schon am Tag zuvor alles sauber gemacht. Unsere Wäsche komplett gewaschen und einsortiert. Das ist der Vorteil an einem Ferienhaus. Man hat keine Unmengen an Wäscheberge zu Hause. Jeder war traurig unser lieb gewonnenes Häuschen zu verlassen. Elke und ich versuchten einigermaßen unser Gepäck im Jeep zu verstauen. Das war keine leichte Aufgabe und es hätte auch kein T-Shirt mehr gekauft werden dürfen.

Zwei von uns hatten sich bei Target schnell noch zwei Cabin-Trolleys gekauft, weil der Koffer sonst zu schwer geworden wäre. Um 7 Uhr verließen wir Cape Coral und starteten Richtung Miami. Wir beschlossen auf dem Weg zu frühstücken. Anscheinend schlug die Trauer auf den Magen und wir kehrten erst kurz vor Miami in einen Dennys ein. Das war übrigens der seltsamste Dennys den ich je gesehen habe. Es arbeiteten ausschließlich Afro-Amerikaner da, die alle aber super nett waren. Die Art sich auszudrücken war aber der absolute wahnsinn. Nach einem kurzen “Unwohlsein” fanden wir aber Gefallen an unserer Bedienung, die Carina mit diesem Satz fragte, ob sie noch was möchte: “Anythan else, Mumma?” Ich musste mich so zusammenreißen. Ich gab der am Hals tättowierten Lady extra viel Trinkgeld. Die war eine Show. Das Essen war übrigens eins der Besten von allen Dennys. Jessys und Elkes Flug nach München war der Erste. Wir brachten die beiden zum Flughafen. Schweren Herzens verabschiedeten sich die beiden von uns allen. Ein paar Tränchen flossen. Carina wollte noch unbedingt zum Ocean Drive und den Strand sehen. Ich war etwas genervt, weil ich das Verkehrschaos in Miami überhaupt nicht mag. 

Am Liebsten hätte ich die Bootstour von der Bayside Mall aus gemacht, aber da Carina noch nie in Miami war, war ich mal nett und begab mich ins Chaos. Wir brauchten eineinhalb Stunden vom Flughafen bis South Beach. Ich war fix und fertig, da ich fast noch einem hinten drauf gefahren wäre, kurz vor Autorückgabe, na Prost Mahlzeit. Wir parkten in einem günstigen Parkhaus in der siebsten Straße, Ecke Collins. Das “günstig” meine ich ernst, ich glaube die Stunde kostete zwei Dollar, ich bin mir aber nicht sicher. Das muss ich nochmal recherchieren. Also gingen wir gemütlich über den Lummus Park an den Strand. Carina war glaub ich sauer, dass wir nicht gleich die ganzen 10 Tage in Miami geblieben sind, da sie den Strand tausend Mal schöner fand. Ich muss zugeben, der Strand ist schöner als Fort Myers Beach, aber die Idylle von Sanibel gefällt mir persönlich einfach besser. Nach dem kurzen Strandabstecher genehmigten wir uns noch bei Johnny Rockets einen Milchshake und guckten den Leuten beim Flanieren zu. Dann war es auch schon soweit zum Aufbrechen, und ich war froh, bald dieser Stadt entfliehen zu können. Ich sag es jetzt. Ich mag Miami überhaupt nicht. Die Fahrt zum Flughafen dauerte nicht mehr so lange. Wir aßen noch eklige Pizza zu Abend. Um 22 Uhr hieß es dann: “Bye Bye Miami, bye bye USA!”

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