Tag 18 - Highway 1

Reisebericht: Highlights des Westens - Tag 18

Magische Momente am Highway 1, Abenteuer im Westen

Morgendliche Stimmung und Werkstatt-Anruf

Das Aufwachen in der ruhigen Atmosphäre nahe dem Highway 1 ist jedes Mal einzigartig. An diesem Morgen beginnt der Tag in einer friedlichen Stille, die nur vom Klang der Vögel und der frischen Meeresbrise unterbrochen wird. Ich bereite mir einen aromatischen Kaffee zu und setze mich nach draußen, um die ersten Sonnenstrahlen zu genießen. Diese Momente der Ruhe sind ein wahrer Luxus auf unserer geschäftigen Reiseroute durch den amerikanischen Westen.

Plötzlich durchbricht das Klingeln meines Handys die Stille. Es ist die Autowerkstatt, die mitteilt, dass unser Wagen, ein zuverlässiger Dodge, fertig repariert ist und abgeholt werden kann. Ich fühle eine Mischung aus Erleichterung und Vorfreude – wir können unsere Reise entlang des legendären Highway 1 fortsetzen.

Frühstückserlebnisse im Best Americas

Das Frühstück im Best Americas ist schlicht, aber es hat seinen eigenen Charme. Der Raum, direkt neben der Rezeption gelegen, ist spärlich bestückt, aber gemütlich. Wir begnügen uns mit einfachem Toast und frisch gebrühtem Kaffee. Eine Gruppe niederländischer Reisender, die ebenfalls hier übernachtet, tauscht lauthals Erfahrungen über ihre Rundreisen aus. Ihre Geschichten sind ein faszinierendes Mosaik aus Abenteuern und Anekdoten. Ich lächle bei dem Gedanken, wie jeder Reisende seine eigene einzigartige Perspektive und Erfahrungen mitbringt.

Bergab zur Autowerkstatt und die verpassten Gelegenheiten

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Werkstatt. Der Pfad bergab ist angenehm und in weniger als 10 Minuten erreichen wir unser Ziel. Die Abwicklung ist schnell und unkompliziert – wir zahlen die 28 Dollar Reparaturkosten und geben dem freundlichen Mitarbeiter noch 5 Dollar Trinkgeld als Dankeschön für den schnellen Service. Es fühlt sich gut an, wieder mobil zu sein und unseren Dodge zurück zu haben.

Der Gedanke, den 17-Mile-Drive zu erkunden, hatte uns begeistert, aber leider machte die unerwartete Autopanne unseren Plan zunichte. Auch ein geplanter Besuch im Point Lobos State Park, bekannt für seine atemberaubenden Wanderwege und die reiche Tierwelt, musste verschoben werden. Doch ich bin zuversichtlich, dass diese Orte auf uns warten und auf zukünftigen Reisen erkundet werden können.

Änderung unserer Route und das Erlebnis in San Simeon

Während wir uns vom Best Americas entfernen, nehmen wir Kurs auf den Highway 101 nach Süden, gezwungen von einer Sperrung, die uns vom Highway 1 abbringt. Diese Änderung in unserer Route bringt eine gewisse Enttäuschung mit sich – der Highway 1 ist bekannt für seine atemberaubenden Küstenlandschaften und malerischen Aussichten. Doch jede Reise bringt ihre Überraschungen mit sich, und ich bin gespannt, was dieser Teil der Route für uns bereithält.

Hinter El Paso de Robles nehmen wir eine Abzweigung nach Westen. Wir fahren vorbei an zahlreichen Weingütern, deren Reben sich scheinbar endlos in die Landschaft schmiegen. Diese Gegend ist bekannt für ihre erstklassigen Weinberge und bietet eine beeindruckende Vielfalt an Weinen.

Unser Weg führt uns schließlich nach San Simeon, einem malerischen Küstenort, der für seine Seeelefanten-Kolonie berühmt ist. Wir erreichen den Aussichtspunkt, von wo aus wir die großen Seeelefanten beobachten können, die sich faul am Strand sonnen. Es ist Anfang September, und die Kolonie ist zu dieser Jahreszeit normalerweise kleiner, aber wir haben Glück – der Strand ist übersät mit diesen majestätischen Tieren.

Ich hole mir meine Jacke aus dem Auto, denn trotz des Sonnenscheins weht ein kräftiger Wind, der für kühle Temperaturen sorgt. Wir beobachten die Seeelefanten, wie sie sich regungslos in der Brandung aalen. Eines der Tiere liegt so still, dass ich zunächst denke, es sei tot. Aber dann, ganz plötzlich, bewegt es sich träge und robbt ein Stück weiter den Strand hinauf. Ich bin fasziniert von ihrer Gelassenheit und Ruhe.

Zurück zu Erinnerungen und die Entdeckung des Strandes

Unsere Route führt uns wieder südwärts. In den 90er Jahren hatte ich mit meinen Eltern im Sands by the Sea, einem Hotel zwischen San Simeon und Cambria, übernachtet. Ich erinnere mich an einen besonders schönen Strandabschnitt in der Nähe und entscheide mich spontan, dorthin zu fahren. Der Parkplatz mit Strandzugang ist schnell gefunden, und als ich den Strand betrete, fühle ich mich sofort in meine Kindheit zurückversetzt. Der Sand, die Wellen, der Duft des Meeres – alles ist so, wie ich es in Erinnerung habe.

Wir ziehen unsere Schuhe aus, behalten aber unsere Windjacken an und spazieren am Strand entlang. Die Wellen brechen kraftvoll und die Brandung ergießt sich über den Sand. Das Gefühl, wieder am Meer zu sein, ist einfach unbeschreiblich. Wir sammeln Muscheln und Treibhölzer und genießen den Moment.

Ich erinnere mich an ein Foto von mir, als ich 13 Jahre alt war, auf einem Felsen am Strand. Wir suchen den Felsen, und ich möchte das Foto nachstellen. Es dauert eine Weile, bis wir ihn finden, und dann stelle ich fest, dass es schwieriger ist, hinaufzuklettern, als ich gedacht hatte. Schließlich entscheide ich mich, stattdessen auf einem kleineren Felsen zu stehen. Es ist ein humorvoller Moment, wenn ich darüber nachdenke, wie sich Dinge über die Jahre verändern können.

Über Morro Bay und Pismo Beach nach Santa Maria

Wir setzen unsere Reise fort und fahren über Morro Bay und Pismo Beach ins Landesinnere. Unsere nächste Station ist Santa Maria, eine Stadt, die eine interessante Mischung aus ländlichem Charme und urbaner Entwicklung bietet. Zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass unser ursprünglich als Quality Inn gebuchtes Hotel nun zur Economy Lodge-Kette gehört. Die Veränderung im Standard ist spürbar, aber nach einem langen Tag auf der Straße sind wir froh, einen Ort zum Ausruhen zu haben.

Abendessen und ein Besuch bei Target

Unser Abendessen genießen wir bei Applebees, nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt. Ich bestelle Hähnchenbrust mit Kartoffelpüree, während Nathalie sich für Steak mit Käse und Shrimps entscheidet. Als unsere Gerichte ankommen, sind wir überrascht über die kleinen Portionen – ganz anders als erwartet. Doch so bleibt Platz für einen Schokoladen-Shooter als Nachtisch. Nach dem Abendessen machen wir noch einen kurzen Abstecher zum örtlichen Target. Wir hoffen, einige interessante Einkäufe zu tätigen, aber die Auswahl in Santa Maria ist begrenzt. Unser Besuch endet erfolglos. In der Nähe des Targets befindet sich ein Pets Smart, wo wir für eine Freundin von Nathalie etwas besorgen wollen. Während unseres Besuchs bleibe ich bei den Tieren zur Vermittlung stehen. Ein wunderschöner Kater namens Maximillion erobert sofort mein Herz. Die Tatsache, dass wir ihn nicht mitnehmen können, hinterlässt einen Hauch von Traurigkeit.

Ein Abend in der Economy Lodge

Unser Aufenthalt in der Economy Lodge ist geprägt von gemischten Gefühlen. Die Dame an der Rezeption erinnert mich an eine Figur aus der Serie „Orange is the New Black“ und lässt mich eine Weile warten. Als sie schließlich zurückkehrt, beginnt sie ein freundliches Gespräch mit mir. Sie erzählt, dass sie noch nie Kalifornien verlassen hat und fragt, ob ich das Leben außerhalb des Staates vermisse. Wir unterhalten uns kurz, bevor sie uns die Zimmerkarten übergibt. Das Zimmer selbst ist weit entfernt von dem Komfort, den wir in Las Vegas genossen hatten. Der modrige Geruch, abgenutzte Möbel und seltsame Flecken an der Decke lassen uns zögern. Wir beschließen, in unseren Klamotten zu schlafen und die Dusche, die sichtbare Rostflecken aufweist, zu meiden. Trotz der enttäuschenden Unterkunft schalten wir das Licht aus und sehen noch etwas Food Network, bevor wir in einen unruhigen Schlaf fallen. Ich denke daran, wie jede Reise ihre Höhen und Tiefen hat, und bin dankbar für die Erfahrungen, die wir sammeln.